"rond om de Säntis" Unterhaltungsabend 31.Januar 2015 im "Amtacker" Marbach
Das begeisterte Publikum ging mit
René Jann
Dem Männerchor Marbach ist es bestens gelungen, das Publikum auf den Weg «rond om de Säntis» mitzunehmen. Am Schluss sangen alle Gäste im Saal voller Begeisterung als grosse Chorgemeinschaft mit den Marbacher Sängerkollegen mit.
MARBACH. Nach der gefälligen Einstimmung durch das Alphorntrio Rebstein hiess Basil Rainolter, Präsident des Männerchors Marbach, die Gäste in der bis auf den letzten Platz besetzten Mehrzweckhalle willkommen. Nach den urchigen Tönen aus dem «Alpstein» eröffnete die Marbacher Sängerschar mit dem Evergreen «Wochenend und Sonnenschein» den Konzertabend. Der Chor verstand es bestens, die heiklen Übergänge mit Bravour zu meistern. Dies galt auch für den Solopart von Werner Rodighiero im melancholisch stimmenden «Abendwind». Danach führte Tanja Zuberbühler, die mit Witz und Charme durch den Abend begleitete, ins Zielgebiet am Alpstein, geprägt vom Lied «Wie baas isch mer do obe». Das Volkslied «Wo Berge sich erheben» wurde gefühlvoll vom Akkordeon-Duo Priska Seitz und Larissa Binder begleitet. Dies galt auch für den freudig vorgetragenen lüpfigen «Alpenfrieden».
Wie an einer Stobete
Unter der Leitung von Priska Seitz mit ihrem Schwyzerörgeli-Ensemble «chick und fägig» von der Musikschule Oberrheintal wurde der urchige Leckerbissen zum viel beachteten Auftritt. Das Ensemble mit Pascal Graber, Larissa Binder, Priska Seitz, Valeria Stieger und Johanna Lehmann am Akkordeon beziehungsweise am Schwyzerörgeli, Florina Eggenberger am Hackbrett und den Geschwistern Matt am Talerbecki fand auf Anhieb ein begeistertes Publikum. Man wähnte sich da an einer stimmungsvollen Stobete. Dabei sang sich als junger Solist Lorenz Angst auch gleich in die Herzen der Zuhörerschaft, die mit tosendem Applaus Zugabe verlangte. Mit der «Ode an Gott», besser bekannt als «Appenzeller Landsgemeindelied», meldete sich der Männerchor auf der von Niklaus Seitz gefällig gestalteten Bühne zurück. Das Lied «Of de Berge möchte i läbe» versprach Lebensfreude im Frühling am Säntis. Danach landete der Chor, unterwegs im kleinen Schiff mit dem «Seealpsee-Liedli» beim Publikum. Mit «Wenn im Tal die Glocken läuten» wagten sie einen vielversprechenden musikalischen Blick ins Tal hinab, um sich dann mit dem «Siloballe-Blues» in die grosse Pause zu verabschieden.
Den zweiten Teil des abwechslungsreichen Unterhaltungsabends eröffnete das Trachtenchörli Thal. Unter der Leitung von Rosy Zeiter unterhielt das Chörli mit frisch und locker vorgetragenen gefälligen Jodelliedern, die von der Chorleiterin am Akkordeon begleitet wurden. Danach gab das Jodelduett Dörig-Stricker musikalisch zu verstehen, dass es wohl zwei Sorten Appenzeller gibt. Von den zwei Super-Tenören im roten Gilet wurden mit grossem Applaus und Sympathie-Jutzern aus dem Publikum Zugaben verlangt. Für eine Augenweide sorgten die vom Saal her aufmarschierten Silvesterkläuse «Blattenschuppel», Schönengrund. Und als ihre Schellen und Gerölle schwiegen, klangen ihre Zäuerli aus dem Kreis wie ein Gebet in den stillen Saal hinaus. Noch einmal sorgte dann das Jodelduett Dörig-Stricker mit einem Superbeitrag für grosse Begeisterung, um danach dem Jodelchörli Berneck Platz zu machen. Unter der Leitung von Heidi Rohner sorgte urchig-traditionelles Liedgut fürs Herz und Gemüt. Der spontane Jutz zum Abschluss war wohl ein nicht zu überhörender Ausdruck von grosser Freude an der Tradition.
Alles singt mit
Nach Manier der Fischerchöre lud Helmut Schlattinger im dritten Teil das Saalpublikum beim wohlbekannten Schlager «Appenzellerland» und «Eine Herde weisser Schafe» zum Mitsingen und Mitschunkeln ein. Wohl gewählt war auch das Schlusslied «Dank an die Freunde». Damit neigte sich ein Abend voller Harmonie kurz vor Mitternacht dem Ende zu, der in der Zugabe im wohlbekannten Bergsteigerlied «La Montanara» gipfelte.
Am Schluss dankte Präsident Basil Rainolter allen , die vor, hinter und neben der Bühne zum guten Gelingen des Unterhaltungsabends beigetragen haben, allen voran den Mitwirkenden auf der Bühne sowie Chorleiter Helmut Schlattinger, der den Männerchor Marbach bereits seit 18 Jahren erfolgreich führt. Dann war die Bühne frei, um zu den Klängen der «Alpenstadel Musikanten» das Tanzbein zu schwingen oder in der Sänger-Laube noch ein paar gemütliche Stunden zu verbringen.